Das Glockenspiel im Butzbacher Rathaus
Seit dem 4. September 1999 erklingt das Glockenspiel im Alten Butzbacher Rathaus am Marktplatz. Es wurde von uns initiiert und finanziert.
 
Zu hören ist das Glockenspiel täglich um 9, 12, 15, 18 und 21 Uhr. Die Musikstücke variieren nach Jahreszeit..
 
Die Idee eines Glockenspiels im Zusammenhang mit der Rathausuhr kam vom inzwischen verstorbenen Oberstudienrat Werner Meyrahn und wurde von den Altstadtfreunden im Jahre 1995 aufgegriffen. Sogleich war auch der Restaurator Manfred Breitmoser () begeistert, der die Uhr von einer früheren Restaurierung bestens kannte. Er wusste von eindeutigen Hinweisen darauf, dass bereits im Jahr 1536 weitere bewegliche Teile (Sanduhr und Zepter) und ein Glockenspiel am Rathaus zu bewundern waren. Näheres ist in der (zur Zeit vergriffenen) Schrift "Die Rathausuhr, ein Stück Butzbacher Geschichte" von Manfred Breitmoser, die er im Auftrag der Altstadtfreunde anfertigte, nachzulesen. Auch der Magistrat der Stadt Butzbach unterstützte die Bemühungen, was durch die Finanzierungszusage der Altstadtfreunde wesentlich erleichtert worden sein dürfte. So nahm das Projekt im Jahr 1996 mit Erstellung des Angebots der konkrete Formen an. Leider kam es aber auch sogleich wieder ins Stocken, denn der marode Zustand des Rathausdachstuhls lies eine Montage der ca. 225 kg schweren Glocken im Rathausgiebel nicht geraten erscheinen. Im Jahre 1999 beschlossen die Altstadtfreunde nicht länger auf die Rathaussanierung warten zu wollen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Butzbach wurde der Plan ausgearbeitet, die Glocken samt Steuergeräte im Rathaus-Foyer aufzubauen. Das die Glocken tragende Balkengestell wurde vom Bauhof der Stadt Butzbach errichtet, und auch den Stromanschluss übernahm die Stadt. Die Altstadtfreunde bezahlten

die Glocken einschließlich Steuergeräte, deren Preis über DM 46.000,- betrug. Finanziert wurde die stattliche Summe durch großzügige Spenden der Bürgerschaft in den Vorjahren, durch die Überschüsse der jährlichen Altstadtfest-Tombola und den Verkauferlös der Glöckchen des Weihnachtsmarktes.
 
Am 4. September 1999 fand die lang ersehnte Übergabe des Glockenspiels von dem Verein "Altstadtfreunde Butzbach eV" an Bürgermeister Oswin Veith statt. "Was lange währt, wird endlich fast gut" waren die einleitenden Worte von Johanna Tschesche, der damaligen Vorsitzenden der Altstadtfreunde, die damit auf den nur vorläufigen Standort des Glockenspiels hinwies. Herr Veith zeigte sich beeindruckt von der "Großzügigkeit und Großmütigkeit" der Altstadtfreunde. Er freute sich über das "Highlight", das zur Attraktivität der Innenstadt beiträgt und wünschte dem Glockenspiel ein langes Dasein in Frieden. Anschließend drückten Frau Tschesche und Herr Bürgermeister Veith den symbolischen Roten Knopf und nahmen das Spielwerk zum ersten mal in Betrieb. Wegen der Lautstärke des Glockenspiels im Rathaus, konnte es während der Arbeitszeit der städtischen Bediensteten nicht erschallen. Andererseits war es außerhalb des Rathauses kaum zu hören. Deshalb wurde es die ersten Monate nur zu Altstadtfest und Weihnachtsmarkt in Betrieb gesetzt und sein Klang über eine transportable Verstärkeranlage auf den Marktplatz übertragen. Dieser Zustand wurde natürlich als sehr unbefriedigend empfunden. Inzwischen kauften die Altstadtfreunde für über DM 3.000,- eine fest installierte, zeitgesteuerte Verstärkeranlage von der Fa. Radio Wolf (Butzbach), und der Klang aus den Lautsprechern im Rathaus- Dachboden lässt die Zuhörer auf dem Marktplatz andächtig nach oben schauen.

Die Sanierung des Butzbacher Rathauses ist inzwischen beendet und damit hat das nach 400 Jahren neu erstandene Glockenspiel seinen endgültigen Platz hoch oben im Rathausgiebel eingenommen. So sind die beweglichen Teile Sanduhr und Zepter auch wieder in Aktion.
 
Allen die zur Finanzierung des Glockenspiels beigetragen haben, sagen die "Altstadtfreunde Butzbach eV" ihren herzlichsten Dank.
 
 
 
Zur Technik des Glockenspiels:
 
- 15 Glocken
- Tonfolge: diatonisch von g3 bis g5 mit den Semitonia fis4 und fis5
- Glockengesamtgewicht ca. 225 kg
- Gespielt durch einen MIDI-Carillon-Computer (Fa. Campa).
- Das Repertoire umfasst mehr als 30 Musikstücke vom Frühlings- bis zum Weihnachtslied
- Ansteuerung durch Digital-Funk-Hauptuhr mit Läutecomputer u.a. (Type Apollo)

 

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